Samstag, 20. April 2024

Fessellos

Fessellos

Alle Fesseln abzuwerfen um in
Freiheit selbstbestimmt zu leben
Scheint ein ferner Traum in einer
Vermessenen wie kontrollierten Welt
Die in ständiger Konkurrenz steht

Doch genau das ist es was Kant
Als Aufklärung definiert wie als
Notwendig zur Befreiung aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit
Die wir nur wagen müssen

Folgen wir nur unserem Gewissen
Statt den Ratschlägen oder Normen
Einer Gesellschaft seien wir selbst
Für unser Handeln verantwortlich
Es könnte uns in allem befreien

Wer sich aus der Unmündigkeit
Wie Kant es in seiner Antwort auf
Die Frage was Aufklärung sei
Befreit hat keine Gesetze wie
Keine Götter mehr über sich

Der Mut mündig verantwortlich
Ein eigenes Leben zu führen
Ist unsere größte Chance um
In Freiheit zu leben wie diese
Auch anderen tolerant zu geben

Maßstab des Guten ist danach
Der kategorische Imperativ über
Dem nichts mehr sein kann was
Die relative Gültigkeit bestätigt
Die jedes Gesetz nur noch hat

Wagen wir unserem Gewissen
Als einzig tauglichen Maßstab
Zu folgen um in Freiheit zu leben
Wie nichts über uns zu haben
Handelten wir endlich mündig

Fessellos zu sein lohnt sich
Trotz des Risikos der damit
Einhergehenden Verantwortung
Weil es unsere Welt auf uns stellt
Wie Max Stirner es formulierte

Wir haben die ganz große Chance
Zu Freiheit durch Mündigkeit durch
Die Befreiung unseres Gewissens
Von Vorurteilen und Ratschlägen um
Autonom entfesselt dann zu leben

Seien wir so frei und nutzen wir sie!

jens tuengerthal 20.4.24

Lustlehren 032

Lustlehren 032

Sex hat verschiedene Stufen
Die nicht jeder ersteigen kann
Weil es viel mit Loslassen wie
Über sich hinaus wachsen auch
Zu tun hat was gönnen kann

Was als kleine egoistische nur
Triebbefriedigung übungsweise
Als Teenager beginnt wird zum
Gemeinsamen Genuss der oft
Noch ehrgeizig verfolgt wird um
Nur ja gleichzeitig zu kommen
Als sei es ein Wettkampf dabei

Das größte und schönste Glück
Aber ist es Lust zu schenken
Ohne selbst noch zu müssen
Frei vom Befriedigungstrieb die
Geschenkte Lust zu genießen
Als Gipfel des Erreichbaren
Ohne am kleinen Ego noch sich
Länger festzuklammern ist ein
Schlicht großzügiges Glück

Dies noch voller Liebe zu tun
Kann der Gipfel des Glücks sein
Sofern nicht gleich die üblichen
Einschränkungen wie sie allen
Beziehungen anhaften das so
Großzügige Gefühl beschränken
Weil die Angst zu kurz zu kommen
Wichtiger noch ist als zu lieben

Viel Sex in meinem Leben war ein
Egoistischer Kampf um Höhepunkte
Wie eine Bergsteigerkonkurrenz auch
Wo Liebe mit im Spiel war ist lange
Der egoistische Sexualtrieb noch
Stärker gewesen als das Glück
Lust bedingungslos zu schenken
Ohne an sich dabei zu denken

Der große Vorteil der Erfahrung
Ist Gelassenheit die sie schenkt
Damit frei und großzügig macht
Hingebungsvoll zu genießen eine
Sich langsam öffnende Frau ohne
Noch etwas beweisen zu müssen
Sich oder der Welt zu beglücken
Wie sie es nie vorher geahnt hat

Welch grenzenloses Glück ist es
Eine selig befriedigt dankbare Frau
Im Arm zu halten die diese Freude
Noch lange weiter in sich spürt
Davon vor Glück nachbebt oder
Sogar im Traum glücklich seufzt
Deren ganzer Körper ergriffen ist
Wie dies vielfältig auch zeigt von
Der Gänsehaut bis zum Zittern
Was sie wohlig erschauern lässt

Wie klein ist damit verglichen der
Männliche Höhepunkt nur und wie
Dankbar darf Mann sein dieses
Wunder der Natur zu wecken
Denke ich dem das Alter nun
Langsam frühere Potenz raubt
Aber die Erfahrung lehrte Frau
Gelegentlich so beglücken zu
Können was mit dem Lauf der
Natur die ist wie sie ist voller
Liebe gut leben lässt

Sich so in den Lauf der Dinge
Dankbar glücklich zu fügen um
Dafür Frau zu beschenken ist
Der Gipfel der Lust die sich im
Natürlich egoistischen Streben
Nach Befriedigung überwindet
Um dafür viel schöneres noch
Zu bekommen was länger hält
Als viele Schnellspritzer träumen

So zahlt sich auch beim Sex
Das altruistische Prinzip der
Liebe aus um den Genuss so
Zu verlängern wie zu vergrößern
Wozu es Gelassenheit braucht
Wie die Gewissheit dabei eben
Nicht zu kurz zu kommen weil
Alles was du schenkst vielfach
Als Glück zu dir zurückkommt

Dies in einer auf schnellen Erfolg
Kurzfristige Gewinne wie den Sieg
Über die Konkurrenz getrimmten
Gesellschaft zu entdecken ist eine
Befreiung die wirklich beflügelt weil
Sie das Prinzip einfach umkehrt
Nur damit viel glücklicher macht
Als jeder Sieg über anderes es
Könnte weil konkurrenzlos gut

Betrachte es lächelnd und denke
An die alte indische Lehre nach
Der jeder Höhepunkt Lebenskraft
Schenkt die ich ihre Mitte küssend
Oder streichelnd kosten durfte
Wenn der Überfluss an Lust seinen
Lauf sich bahnte danach habe ich
Vielfältig von der mit der Menopause
Zunehmenden weiblichen Potenz
Trotz abnehmender männlicher bei
Glücklich bestehender Standkraft
An Lebenskraft geschenkt bekommen
Was mich glücklich dankbar macht

Die wichtigste Lehre welche mir die
Lust erst spät offenbarte war sich
Vom kleinen egoistischen Streben
Nach schneller Befriedigung wie
Dieser überhaupt zu lösen um
Frauen damit zu beschenken
Wird so vielfältig belohnt dass
Alles vorige klein scheint eine
Neue Stufe des Sex erreicht ist
Die im Gönnen fliegen lässt um
Für sich selig darin zu schweben

jens tuengerthal 20.4.24

Liebesverklärungen

Liebesverklärungen

Liebe verklärt gerne
Alles scheint wunderbar mit
Wie schrecklich ohne

jens tuengerthal 20.4.24

Nachtunruhe

Nachtunruhe

Unruhige Nächte
Sagen nichts über Tage
Die folgen können

jens tuengerthal 20.4.24

Junkdurst

Junkdurst

Wer Junk abends isst
Hat in der folgenden Nacht
Wieder sehr viel Durst

jens tuengerthal 20.4.24

Hofvögel

Hofvögel

Um fünf Uhr endet
Die Nacht mit Gezwitscher der
Vögel in Höfen

Andere kommen
Dann erstmals ineinander
Oder aus dem Club

Anfang und Ende
Liegen hier in Berlin nah
Nebeneinander

20.4.24

Freitag, 19. April 2024

Lichtblicke

Lichtblicke

Das Zeitalter der Aufklärung
Heißt im englischen wie auch
Im französischen Epoche der
Erleuchtung oder vielleicht auch
Belichtung was beides zum
Geistigen Licht passt was diese
Epoche mit der Vernunft suchte
Um den Aberglauben zumindest
Zurückzudrängen oder teilweise
Sogar ganz zu überwinden

Zu den radikalen Atheisten gehörte
Die Gruppe der Enzyklopädisten um
Diderot wie Baron Holbach und seinen
Salon welche dafür auch Verfolgung
Erlitten wie Diderot der zeitweise
Für die Freiheit in der Bastille saß
Wo ihn Rousseau noch besuchte
Was er sich später zu gerne noch
Zu gute hielt als eine der raren
Sozialen Taten dieses in vielem
Eher asozialen Denker auf den sich
Dann die Radikalen um Danton
Nach der Revolution bezogen um
Ihre Hinrichtungen zu rechtfertigen

Die Suche nach geistigem Licht passt
Zu dieser Epoche in der auch noch die
Freimaurerei eine große Rolle spielte
Menschen über Stände hinweg verband
Wie die Suche nach geistigem Licht im
Zentrum ihrer aufgeklärten Rituale trug
Bis heute noch trägt auch wenn sie ein
Verein wie alle Vereine wurde um die ich
Meist lieber einen großen Bogen mache

Ob Rituale den Geist befreien oder nur
Neue Schranken auferlegen welche der
Freiheit die das hellste Licht ist fern sind
Wäre einen Gedanken wohl wert heute
Habe den rituellen Rahmen in den über
Zwanzig Jahren die ich in Logen war
In Frankreich und Deutschland als ein
Geistig anregendes Kontinuum gesehen
Was mit Abstand betrachtet jedoch einer
Gewissen Lächerlichkeit nicht entbehrte

Typisch menschlich eben versucht Sitten
In einen Rahmen zu zwingen der diesen
Durch den hohen Zaun Mehrwert gibt doch
Ist die Suche nach geistigem Licht ein so
Hehres Ziel dass es auch Umwege wohl
Wert wäre führte es noch eher dazu als
Gute Lektüre und kritisches Denken es
Bis heute für mich weit mehr tun wie
Alle zu große Nähe mir suspekt ist
Der Flaneur lieber Beobachter bleibt
Abstand von Menschen gern hält
Außer Frauen gelegentlich noch

Der geistige Weg der Freimaurer den
Lessing auch schon ging der Mitglied
Einer Hamburger Loge war wie dies
In seinen Gesprächen für Freimaurer
Eingehend beschrieb hat viel positives
Bliebe es nicht am menschlichen hängen
Bei Lessing war es die Weigerung der
Hamburger Brüder seinen Berliner
Freund Moses Mendelssohn aufzunehmen
Die ihn in Wolfenbüttel Abstand suchen ließ
 
Die symbolischen Elementarprüfungen
Wie der Überwindung von Grenzen
Etwa auch der des Todes wie es die
Freimaurer als Meisterprüfung erfahren
Sind eine gute geistige Schule sicher
Ohne philosophische Einordnung in
Den freien Geist der Aufklärung aber
Schnell mehr ein Hokuspokus als
Dem geistigen Licht verpflichtet
Finden sich auch Esoteriker dort

Die Benennung in Frankreich wie in
Britannien der Aufklärung nach der
Geistigen Erleuchtung welche die
Freimaurer suchen liegt sicher auch
Am großen geistigen Einfluss dieser
Gruppe in den dortigen Staaten die
In Frankreich die Revolution trugen

Finde den Begriff Aufklärung der auch
Auf einen Leserkommentar Kants zu
Einer philosophischen Debatte noch
Zurückgeht sehr passend wie auch
Die begriffliche Nähe zur sexuellen
Aufklärung von Kindern in Schulen
Sehr positiv und wünschenswert
Ausdruck von geistiger Freiheit

Die Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit als Kern der Aufklärung
Ist der Anfang geistiger Freiheit welche
Das größte Glück bleibt was Menschen
Auf ihrer Suche je erringen können ist
Das beste und höchste Ziel aller Wege
Zum geistigen Licht so wie Kant es so
Knapp wie nur möglich beschrieb dazu
Kann wer es kann Kant lesen um alles
Komprimiert im Licht vor sich zu sehen
Andere praktizieren dafür Rituale
Um mehr geht es nie bei aller
Aufklärung wie ihren Ritualen

Schauen wir nach geistigem Licht
Zuerst einmal in uns selbst
Können wir uns auf dem Weg auch
Aus geistiger Unmündigkeit befreien
In die mediale Berieselung verführt
Um sittlich autonom zu werden wie
Nach bestem Gewissen zu tun was
Lustvoll und gut uns scheint mehr
Ist wohl nie zu erreichen aber dies
Licht lohnt weiter die Suche

jens tuengerthal 19.4.24

Lustlehren 031

Lustlehren 031

Lust entsteht im im Kopf
Dort wächst sie um den
Ganzen Körper zu ergreifen
Oder erlischt wieder wenn
Etwas uns dabei enttäuscht

Dabei ist weniger wichtig
Wie perfekt jemand ist
Ob es unserer Vorstellung
Entspricht was passiert als
Was lustvolle Phantasien
In uns wecken kann

Es wird am schönsten wenn
Dort eine Verbindung entsteht
Die sich sinnlich berührt was
Von Hormonen Stimmungen
Wie vielen mehr beeinflusst
In der Black Box der Lust
Allein in unserem Kopf entsteht

Wenn es dort stimmt kann auch
Ganz viel nicht passen ohne
Die Lust dabei zu verlieren

Während ein nur äußerlicher Reiz
Durch kleine Störungen schnell
Zu Nichts zerfallen kann

Lustvolle Phantasien zu teilen
Wie sich mit Worten zu reizen
Kann ein guter Anfang sein die
Wechselseitige erotische Stimmung
Erfühlen zu können wo es daran
Schon mangelt nur die Realität
Geil uns scheint fehlt die Basis
Die Lust dauerhaft halten kann

Eine erotische Begegnung auch
Im Kopf zu beginnen wie diese
Dort auf ihre Wirkung zu prüfen
Kann weiter führen als jede nur
Reale Berührung die äußerlich
Bleibt ohne uns nah zu kommen

Viele beginnen Sex umgekehrt
Mit bloßen Berührungen die
Echolos wieder verhallen
Wenn du nicht ihren Kopf fickst
Ihre Phantasie dabei beflügelst
Was Erotik viel weiter trägt als
Es sexueller Vollzug je kann

Die Lust aus der Phantasie
Welche sich dabei berührt
Ist immer grenzenlos schön
Verzeiht leicht reale Mängel
Weil der geteilte Traum vom
Schönsten Sex weiterlebt

Wo wir uns dort nicht nähern
Nur den lustvollen Vollzug haben
Bleibt ohne diesen nicht viel
Wie dieser quasi phantasielos
Ein hohler körperlicher Ritt
Wird schnell zum nur Sport

Was von lustvoller Phantasie
Getragen schon vor der ersten
Berührung zwischen zweien
Schwebt über allem steht wie
Vieles schöner scheinen lässt
Als eine nüchterne Betrachtung
Dessen was war zuließe

Liebe darum den Sex im Kopf
Der sich auch in der Ferne noch
Tief innig berühren kann weil er
Jenseits von Raum und Zeit ist
Ein vollkommenes Gefühl erst
Für sich auch schenkt vorab

Wie immer sich dann unsere
Natürlich nur unvollkommenen
Körper lustvoll vereinen bleibt
Was geistig darüber schwebt
Noch schön edel und lustvoll
Egal wie wir es gerade tun

Wo beides sich zusammen findet
Lust in Körper und Geist passen
Kommt es der Vollkommenheit so
Verflucht nah dass alles klein wird
Darum lohnt es immer die Lust in
Worten oder Phantasien schon
Im Kopf beginnen zu lassen

jens tuengerthal 19.4.24

Reduktionsgröße

Reduktionsgröße

Weniger ist mehr
Erkennt jeder an aber
Es zu lieben zählt

Was überall gilt
Schenkt unendlich Freiheit mit
Immer weniger

Darauf bauen heißt
In Luftschlössern zu hausen
König ohne Grund

jens tuengerthal 19.4.24

Heilsam


Heilsam

Was gut tut ist gut
Heilsam wird alles wenn noch
Dabei genossen

jens tuengerthal 19.4.24

Liebeserklärung

Liebeserklärung

Liebe erklären
Wollen ist stets Unsinn nur
Ohne fehlt etwas

jens tuengerthal 19.4.24

Betrachtungsweise

Betrachtungsweise

Wie wäre Leben
Weise betrachtet fragt sich
Selten wer es ist

jens tuengerthal 19.4.24

Narbenschönheit

Narbenschönheit

Schönheit macht aus was
Menschen besonders macht
Wo ihre Geschichte sichtbar
Auch Narben hinterließ die
Spuren des Lebens sind

Mit aufregenden oder auch
Tragischen Geschichten
Was sie trotz allem noch
Überlebten um noch die
Kleinen schönen Momente
Genießen zu können die
Auch vernarbt  uns bleiben

Mitten auf der Stirn noch
Trage ich eine Narbe als
Erinnerung an meine da
Unaufmerksamkeit als ich
Auf dem Fahrrad einmal die
Straßenbahn übersah

Am Oberschenkel kaum noch
Sichtbar erinnert eine
Lange Narbe mich daran
Wie ich mit 16 tödlich auch
Auf dem Rad verunglückte
Wie hier lesbar überlebte
Glücklich und dankbar dafür
Was ich noch alles erlebte

So erzählt jede Narbe eine
Geschichte deines Lebens
Und wenn du jemanden
Liebst tust du es mit allen
Narben und Blessuren den
Sichtbaren und unsichtbaren
Die uns unverwechselbar wie
Damit einmalig machen was
Liebe erst ausmacht

Wie eine Liebste die nur eine
Brust moch trägt weil sie den
Tumor überleben durfte
Siegerin im Kampf blieb
Denke ich dankbar ihr
Danach begegnet zu sein

Eine andere ihr Bein verlor
Weil der Aufzug nicht da war
Als die Tür sich öffnete
Blieb ihr ein Stumpf mit
Narben die sie einmalig
Wie besonders machen

Je älter wir werden
Desto mehr Narben
Tragen wir irgendwo

Stark machen sie mich
Wenn ich in ihnen die
Spuren meiner Abenteuer
Die ich nochmal überlebte
Sehe mit denen ich vom
Makellosen Durchschnitt
Als eben Einzelner abweiche

Vielleicht ist es Lebenskunst
Das Besondere zu sehen
Wie darum zu lieben statt
Nur durchschnittlich sein
Zu wollen um mit allem
Was ist glücklich zu leben

So gesehen ist jede Narbe
Ein wunderbares Denkmal
Des trotzdem im Leben
Einander dafür zu lieben
Macht glücklich was
Vollkommen genügt

jens tuengerthal 18.4.24

Donnerstag, 18. April 2024

Höschenwein

Höschenwein

Auf dem Rückweg von einem
Essen im Friedrichshain noch
Auf Einladung einer Freundin
Wieder am Platz auf einen Wein
Vor der Höschen Bar fast allein
Es ist ziemlich frisch wieder
Ab und zu kommen Raucher raus
Am Nachbartisch telefoniert eine
Dame die südländisch am Telefon
Mit einer Freundin spricht wovon
Der Flaneur kein Wort versteht
Noch die Sprache erkennt
Sie redet schnell und raucht
Dazu dünne Damenzigaretten
Mit wilden dunklen Locken über
Ihrer schwarzen Daunenjacke
Hier und da noch geplaudert
Mit anderen die vorbei kamen
Die ich über Monate nicht sah
Wie schön ist es wieder im Kiez
Die zeitlose Stimmung zu fühlen

jens tuengerthal 18.4.24

Aufabgeklärt

Aufabgeklärt

Macht Aufklärung gelassen
Nimmt sie alle Furcht vor den
Höheren Mächten oder dem
Unbekannten weil sie dafür
Mit Vernunft die Welt erklärt

Auch der Versuch sich die
Welt zu erklären gehört zu
Den Bestrebungen der Aufklärung
Die auf Vernunft statt Glaube
Wie Jahrhunderte davor setzte

Befreiung aus der Unmündigkeit
Durch selbständiges Denken ist
Der Versuch sich die Welt zu
Erklären wie sie uns scheint unter
Einsatz unserer Vernunft

Doch genügt die Vernunft allein
Nicht zur Gelassenheit die als
Gefühl ein in sich ruhen ist das
Durch nichts sich stören lässt
Um die Welt zu nehmen wie sie ist

Die Dinge zu sehen wie sie sind
In Berücksichtigung unseres stets
Beschränkten Horizontes ist ein
Ansatz der Aufregung vermeidet
Doch könnte das Gefühl fehlen

Den ganzen Menschen der in sich
Ruht wie gelassen gut lebt macht
Das Gleichgewicht von Vernunft
Und Gefühl im Leben aus was
So aufgeklärt abgeklärt macht

Wir können nie alles wissen wie
Jedes Ding der Natur erklären
Vor allem die Entstehung unserer
Gefühle und Stimmungen ist dazu
Viel zu komplex noch immer

Sich auf die Vernunft verlassen
So weit sie eben reicht aber im
Bewusstsein seiner Gefühle dabei
Im Gleichgewicht zu stehen ist
Am Ende vielleicht aufabgeklärt

jens tuengerthal 18.4.24